Xi'an und die Terrakotta-Armee

Wieder einmal in China war dieses mal Xi'an mein Ziel. Xi'an ist bekannt für die 1974 in der Nähe gefundene Terrakotte Armee des Kaisers Qín Shǐhuángdìs, dazu aber später mehr.

Erst einmal ein bisschen was über die Stadt selber. Xi'an ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi, hat rund 7 Millionen Einwohner und liegt in Zentralchina. Das schöne an dieser Stadt ist die Tatsache, das der innere Bereich der Innenstadt durch eine vollständige große Stadtmauer umschlossen ist, was ihr einen besonderen Charme gibt. Die Stadtmauer ist fast 14 Km lang und im 14. Jahrhundert erbaut worden. In den 1980er Jahren wurde sie aufwändig renoviert. Sie ist am Sockel 18 Meter breit und 12 Meter an seiner Krone. Die Innenstadt kann man über vier Stadttore in den vier Himmelsrichtungen betreten. In diesem inneren sind auch weitere historische Gebäude zu finden, wie den Glockenturm und den Trommelturm. Auch diese großen Türme wurden im 14. Jahrhundert gebaut. Der Trommelturm war damals dafür da, am Abend das Verschließen der Stadttore anzukündigen, während der Glockenturm am Morgen das wieder Öffnen dieser Tore und das herablassen der Zugbrücken ankündigten.


Galerie 1: Xi'an

 


 

Auch Sehenswert und ein muss bei einem Besuch der Stadt ist die große Wildganspagode. Sie gehört zu einer Tempelanlage, die im Jahre 647 zu Ehren des Kaisers Gaozong fertiggestellt wurde. Die Pagode hat sieben Etagen und man kann im inneren über eine Holzteppen die 64 Meter hochstiefeln. Allerdings muss man sich in der obersten Etage schon ziemlich klein machen, aber der Blick entschädigt einem für die Mühen.

Nun zurück zur Terakottaarmee, die ich in einem Tagesausflug besichtigen durfte. Lasst es Euch gesagt sein, dieser Ausflug ist ein muss bei einem Chinabesuch. Nachdem man durch das riesige Eingangstor das Gelände geentert hat, wird man auch schon von der gewaltigen Haupthalle dieser Grabanlage erschlagen. In dieser stehen geschätzte 6000 lebensgroße Tonfiguren, wovon allerdings nur ein Teil wirklich ausgegraben sind. Immerhin wurde diese Grabanlage erst im März 1974 entdeckt. Seit dem wurde viel gegraben und noch mehr versucht zu erhalten. Denn sobald die Figuren das Licht, sprich die Luft der Welt erblickten, zerfielen auch schon die bunten Bemalungen. Ja, die Figuren sind schon damals, und das war immerhin so um 221 v. Chr. mit viel Detailtreue bemalt worden. Hier haben Wissenschaftler aus Deutschland mittlerweile wohl ein Verfahren entwickelt, um diese Farben nach dem Ausgraben zu sichern. Als zweiten Weg hat man versucht, die Farben aus der damaligen Zeit nach zu produzieren, was aber ebenfalls zu ungeahnten Schwierigkeiten führte, da die Rezepturen natürlich nicht überliefert wurden.

Nun aber hinein in die größte Halle und den Rundweg gefolgt. Dieser führt auf der einen Stirnseite in halber Höhe in's innere und man wird zum zweiten mal regelrecht erschlagen. Das Hallendach überspannt die gesamte Fläche, und das sind immerhin mehr als 14.000 Quadratmeter ohne einen einzigen Stützpfeiler, was die Dimensionen der Halle nochmals größer wirken lässt. Dann lässt man den Blick über die Brüstung auf die Soldaten streifen, die in Formationen stehend alle einen anzustarren scheinen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Um noch weitere, verschiedene Einblicke zu erhalten, kann man um die gesamte Halle herum gehen, zwischen die Figuren allerdings kommt man nicht.

Zwei weitere, kleine Hallen sind in dieser Anlage vorhanden, in dem weitere Figuren, Pferde und Gespanne zu sehen sind. Diese ganze Anlage ist schon sehr groß, aber wenn man bedenkt, dass das nur ein verschwindend kleiner Teil ist, was der Kaiser Qín Shǐhuángdìs damals hat anlegen lassen, dann ist sicher, das ich hier nicht nur einmal gewesen bin. Vielleicht wird ja in Zukunft mehr dieser insgesamt 56 Quadratkilometer zu besichtigen sein.


Galerie 2: Terrakotta Armee

 


Fortsetzung folgt definitiv.